ZR Team Graz: Hallo Heinz vielen Dank, dass du mit uns das Interview führst und Dir Zeit nimmst, um die Fragen zu beantworten. Wie möchtest du genannt werden „Heinz“ oder „Manga!“?

Manga, weil die meisten kennen mich nur unter diesen Namen

ZR Team Graz:  Manga weißt du noch, wie du zu BJJ gekommen bist?

2003 habe ich schon etliche Jahre traditionelles Jiu Jitsu trainiert. Durch einen kurzen Besuch in London wollte ich trainieren, habe damals ein BJJ-Gym gesucht und bin bei Roger Gracie fündig geworden. Ich habe zu dieser Zeit an zwei Abenden dort mittrainieren dürfen. Sportlich gesehen war das schlimm für mich (wie eine Hinrichtung). Wieder Zuhause, war für mich klar, dass ich nur mehr Brazilian Jiu Jitsu trainieren will.

ZR Team Graz: Was ist eigentlich die Geschichte hinter deinem Spitznamen „Manga“?

Als ich in Wien begonnen habe BJJ zu trainieren, hat mein damaliger Trainer gesagt, dass ich immer so komisch Falle (wie eine reife Mango von einem Baum). Da Mango auf brasilianisch Manga heißt, habe ich diesen Spitznamen erhalten.

ZR Team Graz: Was waren deine Brazilian Jiu Jitsu-Momente?

Da gibt es sehr viele.  Ich habe einige österreichische Titel erkämpft, ebenso ein paar IBJJF Medaillen bei der EM. Die Gründung meines eigenen Vereins in Leobersdorf vor 10 Jahren und vor 5 Jahren wurde ich Black Belt unter Ze Radiola. Mittlerweile habe ich ein sehr starkes Team in Leobersdorf aufgebaut. Wir konnten innerhalb dieser kurzen Zeit 2 x Silber + 2x Bronze bei der Jugend WM in Abu Dhabi nach Österreich holen sowie sehr viele österreichische und internationale Titel.

Darüber hinaus ist es mir eine besondere Ehre der Trainer des Jugend Nationalteams von JJVÖ zu sein. Seit 2010 habe ich unter anderem die größten BJJ Turniere in Österreich immer mitorganisiert.

ZR Team Graz: BJJ ist ein transnationaler Sport. Seinen Ursprung hat er in Japan und erlebte dort schon eine Entwicklung zum Judo. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kam er nach Südamerika. Welche Entwicklungen hast du in diesem Sport schon miterlebt?

BJJ ist in den letzten 15 Jahren in Österreich sehr populär geworden. In Summe gesehen auch viel professioneller. Mittlerweile gibt es auch schon viele Kinder und Jugendliche die diesen Sport mit Leidenschaft betreiben und langsam auch in MMA eine positive Entwicklung zu mehr Technik am Boden.

ZR Team Graz: Wie siehst du die generelle Kampfsportentwicklung in Österreich? Merkt man einen Niveauunterschied zu früher? Immerhin gibt es mit Rakic ja auch einen gebürtigen Serben, der in Österreich hauptsächlich trainiert.

Früher hat es lange Zeit nur 3 bis 4 gegeben die international mitkämpfen konnten. Jetzt gibt es schon einige mehr, die auf einem guten Niveau international Gewinnen können. Nach meiner Vorstellung werden viele, die MMA trainieren viel zu früh in den Käfig gebracht.

Ich mag das nicht wenn es nach Straßenschlägerei aussieht und viel zu wenig Technik dahinter ist. Rakic ist ein Ausnahmeathlet und mit Sicherheit der Athlet, der am härtesten trainiert. Damit ist Rakic auf alle Fälle ein Vorbild in Österreich.

ZR Team Graz: Kampfsport ist auch ein Sport, der mit Ängsten verbunden ist. Einige würden irgendwie gerne, aber trauen sich dann doch nicht wegen des Verletzungsrisikos. Was würdest du diesen Leuten empfehlen und was sagst du denen, die mit ihrer Motivation zu kämpfen haben?

Ich habe 15 Jahre Fussball und über 10 Jahre Tennis gespielt. In beiden Sportarten habe ich mich mehr verletzt als in BJJ. Mit 26 Jahren hatte ich meinen ersten Bandscheiben Vorfall und hatte 15 Jahre massiv Probleme Sport zu machen. Erst mit dem Mattensport, das heißt Brazilian Jiu Jitsu, habe ich meinen Rücken sehr gut unter Kontrolle gebracht . 

Für das Jahr 2021 wünschen dir alles Gute. Wir freuen uns schon wieder auf das nächste gemeinsame Rollen mit dir.


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